Kindermatratzen 

Wie Sie Ihre Kinder richtig betten ohne ihnen zu schaden!

 

Kürzlich rief mich eine Kundin an. Sie berichtete, dass Ihre zweieinhalbjährige Tochter jetzt ein grosses Bett erhalte. Sie hat sich in verschiedenen „Fachgeschäften“ umgesehen nach einer Matratze, die für Ihre Tochter geeignet ist. Die Auskünfte, die sie erhielt, waren völlig verwirrend und absolut gegensätzlich:

Der erste Berater erklärte ihr, dass für die Entwicklung des Rückens ein fester Halt nötig sei. Daher müsse sie für ihr Kind eine harte Matratze anschaffen.

Die nächste Betreuung empfahl ihr, unbedingt eine flexible Unterlage zu besorgen, weil auch kleine Kinder auf zu harten Betten Verspannungen kriegen könnten.

Die Kundin formulierte am Schluss ihre Erfahrungen so: "Ich habe das Gefühl, dass die Berater keine Ahnung von der Materie haben. Wie sonst könnte geschultes Fachpersonal solch unterschiedliche Ratschläge erteilen?" Sie wisse nun wirklich nicht mehr weiter!

 

Auf was für einer Matratze soll denn mein Kind nun liegen?

 Um es gleich vorweg zu nehmen: wie hart oder wie weich eine Kindermatratze nun gewählt wird, ist gar nicht unbedingt die wichtigste Frage!

Kleine Kinder können nämlich ganz gut in einem weichen „Pflumi-Bett“, aber auch wahlweise auf dem Spannteppich oder gar auf dem Parkettboden schlafen. Und das ohne dabei eine Verspannung zu verspüren. Der Grund dafür liegt darin, dass kleine Kinder von ihrer Konstitution her kaum anfällig sind für das Auftreten von Verspannungen. Wie und wo sie auch immer schlafen mögen. 

Bei grösseren Kindern und Jugendlichen beginnt sich das zu ändern. Da wird nicht nur der Komfortanspruch grösser, sondern auch das Bedürfnis, in der eigenen Form zu liegen. Wenn Kinder grösser werden, verändern sich auch ihre  körperlichen Ausprägungen: zum Beispiel zwischen Schulter-Taille-Hüfte, aber auch das hohle Kreuz. Auf sehr harten Unterlagen deformieren sich die Kinderkörper zunehmend, was dann oft ein Auftreten von leichten Verspannungen bewirken kann. Mittelharte bis weiche (nicht durchhängende!) Matratzen sind deshalb eher zur guten Lagerung geeignet. Auf keinen Fall darf aber mit dem Älterwerden der Einfluss der Muskulatur übersehen werden. All zu oft klagen leider schon sechzehn- bis zwanzigjährige Jugendliche über Rückenprobleme im Bett. Gerade im Übergang zum Erwachsenenalter wird oft die Muskulatur sehr einseitig oder gar nicht beansprucht. Das ist auch bei den über vierzig Jahre alten Menschen eine der Hauptursachen für Rückenprobleme und leider auch bei sehr jungen immer wieder einmal der springende Punkt.  

Ein ganz anderer wichtiger Aspekt wird fast immer vergessen: Das Schlafklima. Wer hat nicht schon beobachtet, wie sich sein Kind verschwitzt und nass frei strampelt? Viele Kinder werden während des Schlafes sehr warm. In der fürsorglichen Absicht, dem Kind alles Gute zu tun, werden diese oft viel zu warm zugedeckt. Leider ist aber meistens weder die Matratzenhülle noch die Zudecke in der Lage, auf die Temperatur und Klimaschwankung des Kindes zu reagieren. Saugende Matratzenhüllen werden feucht und bleiben es auch. Zu warme Decken verhindern, dass die Feuchtigkeit beim Schwitzen verdunstet. So wird die durch das Schwitzen beabsichtigte Kühlung behindert. Dadurch wird aber die Temperatur des kleinen Schläfers immer höher. Als Resultat wird dann die Decke weggestrampelt und das Kind liegt feucht in der kühlen Nachtluft. Dies ist bei Erwachsenen eine der Hauptursachen von Verspannungen und Rückenschmerzen im Bett. Auch für Kinder ist dieser Effekt alles andere als gesund. 

Abgesehen davon ist der Milbenbefall in einem regelmässig sehr feuchten Bett wesentlich höher, als wenn dieses trockener wäre. Milben lieben ein feuchtes, warmes Klima und entwickeln sich darin prächtig. Bei der immer grösseren Anfälligkeit unserer Kinder auf Allergie auslösende Effekte ist die höhere Konzentration von Milbenkot auf keinen Fall ein gutes Szenario.

 Meine Empfehlung lautet daher:

Kinder können ohne weiteres auf eine mittelharte Matratze gebettet werden. Weichen Sie wirklich harten oder ganz weichen Matratzen aus. 

Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind auf  einer sehr saugfähigen und (wichtig!) einer rasch trocknenden Matratzenhülle liegt. Diese können Sie im Idealfall abziehen und waschen. Damit ist auch gleich das Milbenproblem weitestgehend erledigt.

 Decken Sie Ihren Nachwuchs nicht zu warm zu. Auch die Zudecke muss in kurzer Zeit sehr viel Feuchtigkeit aufnehmen können. Gut ist, wenn Sie auch die Decke  waschen können. Ganz wichtig: Wenn Sie feststellen, dass Ihr Kind schwitzt, lüften Sie sein Bett jeden Tag unbedeckt gründlich aus.

 Sorgen Sie für eine vernünftige Zimmertemperatur. Kalte Luft unter 17 Grad oder Raumwärme über 21 Grad helfen Ihrem Kind nicht, gesund zu schlafen.

 Zum Schluss: Machen Sie sich nicht zu viele Sorgen. Kinder sind in jeder Beziehung viel weniger heikel oder anspruchsvoll als wir Eltern uns das in der Regel vorstellen!

  

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