Was Sie selber
gegen Nacken- und Rückenprobleme im Bett tun können!
Wichtig ist, dass Sie
sich bewusst sind, dass der grösste Teil der
Beschwerden im Bett Verspannungsprobleme bzw.
Verspannungskreisläufe sind. Vor allem, wenn die
Beschwerden nach dem Aufstehen kleiner werden oder
weggehen, sind diese Verspannungen oft das
Hauptproblem.
Letztlich ist es so,
dass es sich um Probleme handelt, die sich einfach
im Bett „austoben“. Wenn das Bett oder vor allem die
„Liegeform“ nicht stimmt, werden über die
Muskulatur, die diese Form korrigieren will,
Spannungen aufgebaut. Das können Sie leicht testen,
indem Sie sich auf dem harten Boden auf den Rücken
legen und die Beine lang ausstrecken. Die meisten
Menschen werden in einigen wenigen Minuten ein
unangenehmes Ziehen im hohlen Kreuz fühlen. Wenn Sie
schon verspannt sind, können so sogar Schmerzen
entstehen! Legen Sie jetzt Ihre Hände oder ein
kleines Kissen unter das Kreuz. Schon besser, oder?
Ein hängendes hohles Kreuz produziert
Korrekturspannung, so einfach ist das! Ziehen Sie
jetzt die Knie an und stellen Sie die Füsse flach
auf den Boden. Sie werden sofort feststellen, dass
das noch einmal besser ist. Wieso? Weil Sie jetzt
die gespannte Längsstreckermuskulatur kürzer, gleich
entspannter gemacht haben.
Verstehen Sie jetzt,
dass Sie auf gar keinen Fall ausgestreckt auf dem
Rücken schlafen sollten, wenn Sie unter
Verspannungs-Beschwerden leiden? Sie können
ausgestreckt auf dem Rücken nicht entspannen beim
Schlafen.
Das Gleiche gilt
seitlich liegend. Die Schulter ist etwa acht bis
zwölf Zentimeter breiter als die Taille. Dies wegen
des Arms, der jetzt praktisch unter dem Körper
eingeklemmt wird. Der drückt die Schulter hoch und
so knickt die Taille richtig nach unten ab. Vor
allem bei Frauen drückt im Gegenzug die Hüfte, die
ja ebenfalls breiter als die Taille ist, auch noch
hoch, der „Knickeffekt“ wird noch stärker. So, jetzt
passiert genau das Gleiche wie auf dem Rücken: Ihre
Deformation erzeugt Spannung. Das kann vor allem in
der Nacht dramatisch werden, weil Sie nicht wie am
Tag alle paar Minuten eine Entspannungsbewegung
machen.
Wenn sich Ihre
Muskulatur in der Nacht auf diese Weise immer
stärker verspannt, kann dadurch an einer sensiblen
Stelle, zum Beispiel im Kreuz, zwischen den
Schulterblättern oder im Nacken, Schmerz entstehen.
Diese Schmerzen steigern aber die Verspannung und
die stärkere Spannung steigert den Schmerz ... Sie
sind im Teufelskreis der Verspannung gefangen!
Ihnen ist jetzt
natürlich sicher klar geworden, dass Sie, wenn Sie
schon verspannt ins Bett gehen, viel schneller im
Teufelskreis der Verspannung landen, nicht wahr?
Auch wenn Ihre Muskulatur schlecht trainiert ist
oder wenn Sie unter abgenützten Bandscheiben leiden,
landen Sie leicht in dieser Situation. Ganz zu
schweigen davon, wenn Sie unter einem
Bandscheibenvorfall, einem Schleudertrauma oder
unter anderen Verletzungen oder Krankheiten leiden.
Ihr Bett soll also
unbedingt so gut zu Ihnen passen, dass Sie keine
„Korrekturspannung“ erzeugen.
Tipp: Reissen Sie
also unter der Schulter 30 cm weit alle Latten aus
dem Lattenrost und Sie werden weniger unter Hals-,
Nacken- oder Schulterproblemen leiden. Je flexibler
Ihre Matratze ist, desto besser wird die Massnahme
helfen. Als Frau mit einer grösseren
Taillen-Hüft-Differenz in der Breite, tun Sie das
gleiche mit den Latten unter Ihren Hüften.
Wenn Sie gewohnt
sind, auf dem Bauch zu schlafen, und gleichzeitig
unter Nackenproblemen leiden, müssen Sie sich damit
auseinandersetzen, dass Sie diese Gewohnheit
aufgeben müssen. Das ist die schlechte Nachricht.
Die gute Nachricht ist, dass Sie auf einem Bett, das
wirklich Ihrer Konstitution entspricht, herrlich
entspannt auf der Seite schlafen können. Die
Bauchlage ist nämlich, genau wie die Rückenlage
auch, einfach eine Fluchtlage. Sie reagieren auf
eine schlecht passende Unterlage, indem Sie sich
angewöhnt haben, sich auf den Bauch oder Rücken zu
drehen. Allerdings deformieren Sie die Nackenpartie
auf dem Bauch so brutal, dass Sie kaum bis ins hohe
Alter beschwerdefrei so liegen können.
Als Rückenschläfer
(auch von der Seite flüchtend!) liegen Sie wie ob
erwähnt gestreckt und mit hohlem Kreuz. Wenn Sie
nicht anders schlafen können, dann nehmen Sie
wenigstens ein Kissen oder eine Rolle unter Ihre
Knie, so erreichen Sie eine gewisse Erleichterung.
Allerdings schnarchen Sie auf dem Rücken viel mehr,
was nicht ganz unbedenklich ist, denn die meisten
Menschen mit einer Schlafapnoe (Schlafaussetzer)
liegen auf dem Rücken.
Junge Menschen leiden
selten unter solchen Kreisläufen. Erst wenn wir
älter werden, steigt die Wahrscheinlichkeit, solche
Beschwerden zu erleben.
Wirklich gute Betten
erhalten Sie nur von einem auf dieses Problem
spezialisierten Fachgeschäft. Sogenannten Beratern
in den Bettenabteilungen grosser Einrichtungshäuser
fehlt schlicht die Kompetenz und Erfahrung, um Ihnen
zu helfen, wenn Sie unter Liegeproblemen leiden.
Also suchen Sie sich einen Bettenberater mit der
nötigen Kenntnis in der Beratung von Menschen mit
Liegeproblemen!
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