Kauftipps vom Fachmann

Kriterien für den Kauf eines «guten» Bettes

Andreas Santschi, der als erster Schweizer von der AGR als Liegeberater zertifiziert wurde, gibt einige wichtige Kriterien an, die beim Kauf eines Bettes zu befolgen sind: „Der erholsame Schlaf lässt uns aktiv und leistungsfähig sein. Ein gestörter Schlaf kann Probleme am Tage nach sich ziehen, und unbewältigte Tagesprobleme stören den Schlaf. Deshalb gilt es, für diesen unlösbaren Kreislauf das Verhalten bei Tag und Nacht mit einzubeziehen. Dabei geht es um sinnvolle Änderungen des Verhaltens am Tage und um Verbesserungen des Umgebungsfeldes (so genannte Verhaltensprävention). Auf den Schlaf bezogen gehören hierzu der Schlafraum und vor allem die Beschaffenheit des Bettes.“

Probeliegen reicht nicht

Das Problem beim Bettenkauf besteht darin, das jeweils richtige Bettensystem zu finden. Bei Liege- und Schlafproblemen reicht es leider nicht, sich für ein paar Minuten auf einige Betten zu legen um herauszufinden was richtig ist. Auch ein Probeschlafen von einigen wenigen Nächten bringt selten Klarheit wie sich Schmerzen im Bett dauerhaft vermindern oder gar vermeiden lassen. Hier kann nur ein Fachmann mit ausgewiesenen anatomischen Kenntnissen und sehr grosser Erfahrung wirklich Gewähr für einen erfolgreichen Kauf bieten.

Es ist wichtig daran zu denken, dass nach längerem Gehen oder Stehen, zum Beispiel an Messen, jedes einigermassen gute Bett als angenehm empfunden wird. Darum ist bei einem Blitzkauf Vorsicht geboten. Mindestens eine Rücknahme-Garantie sollte man sich geben lassen.

 Richtige Masse beim Bett

Für die Bewegungsfreiheit ist eine ausreichende Bettgrösse wichtig. Ein Einzelbett sollte mindestens 90 cm breit sein; die Bettlänge sollte mindestens 20 cm mehr betragen als die Körpergrösse. Eine Betthöhe von 45 bis 55 cm ist ideal. Sie erleichtere das Aufstehen und Hinlegen (vor allem bei älteren Menschen). Auch das Bettklima wird dadurch positiv beeinflusst (Fussbodenkälte).

 

 Wie lange dient ein gutes Bett?

Ein Bett unterliegt mechanischer Abnutzung und Verschleiss. Auch hygienische Gründe bedingen mit der Zeit einen Bettenwechsel. In zehn Jahren schwitzt ein durchschnittlicher Schläfer etwa um die 2’000 Liter. Während die Feuchtigkeit verdunstet, bleiben die Mineralstoffe zurück und verhindern so mit der Zeit die Saugfähigkeit der Unterlage was dazu führt, dass wir in zu feuchter Umgebung schlafen. Das leistet rheumatischen Leiden jeder Art vorzügliche Schützenhilfe. Die Nutzungsdauer für eine Bettunterfederung liegt bei etwa 10 bis 15 Jahren, in seltenen Ausnahmefällen bei 20 Jahren (eine Überprüfung der Funktionsfähigkeit sei früher ratsam); die für eine Matratze bei ungefähr 10 Jahren. Auch alters- und/oder durch Krankheit bedingte körperliche Veränderungen erfordern oft ein anderes, neues Bett. Dies gilt auch beim Wunsch nach einem Mehr an Komfort hinsichtlich der Bettausstattung, wie zum Beispiel eine motorische Verstellmöglichkeit. Die natürlichen nächtlichen Bewegungsabläufe / Lageveränderungen des Schläfers bedingen ein Höchstmass an Flexibilität der Unterfederung.

Der Spezialist verweist zusätzlich auf andere Kriterien: „Beim Probeliegen ist leichte Kleidung, aber keinesfalls auftragende oder beengende, zu tragen und verschiedene Liegepositionen (Seiten- und Rückenlage) eingenommen werden. Zum Probeliegen gehört ein Kopfkissen oder Nacken- Stützkissen.“

Vorsicht bei alternativen Wunderbetten

Der Bettenberater spricht sich im Gegensatz zu anderen Bettenverkäufern, aber in Einklang mit den meisten Ärzten, nicht einfach vorbehaltlos für ein alternatives System als Allheilmittel für alle aus. Vielmehr muss herausgefunden werden, welches Produkt sich je nach Konstitution und Bedürfnis einsetzen lässt. Das verlangt eine genaue Kenntnis der Vor- und Nachteile der einzelnen Produkte. Es gibt schlicht kein einzelnes Bettensystem, das für alle Personen und jedes Liege- und Schlafproblem geeignet ist. Und wieder: „Kein Bettenkauf ohne Rücknahmegarantie zu Neupreisen“!


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